Unsere Kürbissamen geben Vollgas seit der Aussaat. Kürbisse mögen es feucht aber auch warm, also genau das richtige Wetter ☀️. Man kann wirklich täglich zuschauen wie sie wachsen.


Beste Wetterbedingungen, aber ein anderes Übel treibt sein Unwesen. Die Saatkrähe, die mittlerweile bei uns in großen Kolonien auftritt, findet unsere Kürbispflanzen auch toll, holt das kleine Pflänzchen aus dem Boden und frisst die Wurzel ab. Das kann natürlich zu einem riesigen Schaden werden, wenn ca. 200 Saatkrähen gleichzeitig ihren Hunger auf unserem Acker stillen. Bei den Kürbissen steht nur alle zwei Quadratmeter ein Pflänzchen, dass heißt der Schaden kann innerhalb weniger Stunden zu einem riesigen Ernteausfall werden…😩

Wir probieren jetzt mit den uns möglichen Mitteln – Greifvogel-Attrappen und Stäbchen mit Alufolie und fliegendem Absperrband auf der gesamten Ackerflächen verteilt- alles zu tun, um die Krähe von unserem Kürbisfeld fernzuhalten. Früher durften die Rabenvögel bejagt werden, was heißt, dass deren Population sich im Einklang mit der Natur befand und es nur soviele gab, wie die Natur verkraften kann. Heute stehen sie unter Naturschutz, was auch sehr zu Lasten unserer Singvögel geht.

Mal wieder ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, nicht einfach irgendwelche Gesetze zu erlassen, sondern die, die in und mit der Natur arbeiten, und vor allem deren auf Erfahrungen basiertes Wissen, in Änderungen für den Naturschutz, miteinzubeziehen. Warum will unsere Politik das nicht verstehen??

Liebe Frau Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Frau Bundesumweltministerin Svenja Schulze holt euch endlich praktisches Fachwissen an den Tisch, um gemeinsam Umweltschutz zu betreiben. Mit Eurem theoretischen “Besser“-Wissen geht ihr auf Stimmenfang, aber das macht keinen satt!!! Wir haben in Deutschland bestens ausgebildete Landwirte, für die meisten eine Berufung, die mit Herzblut betrieben wird. Ganz sicher sind wir keine Umweltverschmutzer und Tierschänder. Und natürlich will man auch zum Klimaschutz beitragen, aber mit Sinn und Verstand und nicht mit dem Hackbeil.

Momentan wird ein PflanzenSCHUTZmittel nach dem nächsten ERSATZLOS gestrichen. Das ist gleichzusetzen mit einem kranken Menschen, der ein Medikament zum weiterleben braucht, aber da dieses Medikament VIELLEICHT auch schlimme Nebenwirkungen hat, darf es dem Patienten nicht mehr gegeben werden! Beim Menschen wäre so eine Handlungsweise ein Skandal!!Das manche Mittel ersetzt werden sollten, da gehen viele Landwirte mit, aber ersetzen heißt, abschaffen erst dann, wenn ein neues wirkungsvolles Mittel da ist!Zum Beispiel mussten wir in diesem Jahr zwei Hektar Zuckerrüben nachsäen, da der spitzsteißige Rübenrüssler die Blätter der kleinen, gerade aufgegangenen Zuckerrüberpflanze vollständig weggefressen hat.Früher wurde das Rübensaatgut ganz gezielt mit einer geringen Menge neonikotinoiden Beize geschützt. Seit dem letztem Jahr sind diese Beizmittel in Deutschland zum Schutz der Bienen ersatzlos verboten worden (in Nachbar-EU-Staaten gibt es Ausnahmeregelungen). Das macht Sinn bei blühenden Pflanzen wie Raps, aber bei der Zuckerrübe ist dies nicht verständlich, da sie bis zur Ernte bei uns, nicht blüht und deshalb von Bienen nicht angeflogen wird. Durch das Beizmittel wurde die Pflanze vor den Schädlingen geschützt, jetzt können sich diese explosionsartig im Boden ungehindert vermehren und großen Schaden anrichten, bis zum kompletten Ernteausfall wie bei uns. Durch den Wegfall der Beize müssen wir jetzt bis zu dreimal großflächig die Ackerflächen mit Insektiziden (die keine so gute Wirkung wie das Beizmittel haben) spritzen, das heißt es wird mehr Wirkstoff ausgebracht, mit weniger Wirkung!!Von unserer ideologischen Politik das Verbot der Beizmittel als gut verkauft, Schaden wir bei manchen Kulturen der Natur jetzt mehr als zuvor!Ohne Pflanzenschutz- und Beizmittel gehen große Mengen Lebensmittel verloren!

Klar können wir auch alle “bio“ produzieren… weniger Ertrag und vor allem höhere Kosten (höhere Lohnkosten, da viel Handarbeit anfällt), ABER dann müssen WIR, alle Verbraucher, bereit sein diesen MEHRWERT zu bezahlen. Und wir reden hier nicht von den Bioprodukten vom Discounter aus Ägypten…

Vielleicht sollten wir einfach alle mal wieder unseren gesunden Menschenverstand einschalten, und nicht alles glauben, was Presse und Umweltverbände als Wahrheit verkaufen.

So jetzt haben wir mal etwas Dampf abgelassen, aber die Lage in der Landwirtschaft wird durch diese ideologische Gesetzesmacherei immer schlimmer, und viele schauen mit Bauchschmerzen in die eigene Zukunft und haben Angst unter diesen Bedingungen den Betrieb an die nächste Generation guten Gewissens weiterzugeben😔.

…. weit ausgeholt kommen wir nun zu unseren Kürbissen zurück 🎃🎃🎃. Wir hoffen jetzt, dass die Krähe sich ihr Essen woanders sucht damit unsere Kürbispflanzen schön weiter wachsen können😉. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten 😊.

Liebe Grüße vom Hof Neber